Der aus dem Gadertal stammende Franz Comploi absolvierte sein Musikstudium in Schulmusik, Klavier-Lehrbefähigung und Orgel am Mozarteum in Salzburg. Außerdem studierte er Aufführungspraxis Alter Musik bei Nikolaus Harnoncourt und Cembalo bei Kenneth Gilbert. Er ist als künstlerischer Leiter verantwortlich für das Musikfestival "Badia Musica", für die Konzertreihe "Brixner Orgelkonzerte" und für den "Daniel Herz Orgelwettbewerb". Er hat u.A. in zwei Bänden ein „Liederbuch aus Südtirol „ herausgegeben sowie ein Lehrwerk zu "Didattica della musica" betreut und Orgelmusik CD‘s eingespielt.
Franz Comploi war von 1987 bis 2004 Professoram Salzburger Mozarteum. Seit 2004 ist er Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen. Er übt außerdem das Amt des Domorganisten von Brixen aus.
Priska Comploi ist im ladinischen Gadertal (Südtirol) aufgewachsen und studierte Blockflöte bei Conrad Steinmann an der Schola Cantorum Basiliensis und Barockoboe bei Alfredo Bernardini am Sweelinck Conservatorium in Amsterdam. Als Barockoboistin und Blockflötistin ist sie in verschiedenen Barockorchestern und Ensembles tätig wie La Cetra, Il Giardino Armonico, Europa Galante, Cordia, I Barocchisti, Kammerorchester Basel ua. Ihre Konzertreisen führen sie nach ganz Europa, Indien, USA, Südamerika und Australien. Sie gibt Meisterkurse an Konservatorien in Bolivien, in der Ukraine und unterrichtet seit 2018 am „ XL Festival y Curso International de Musica Antigua de Daroca“. Zahlreiche Aufnahmen, 2019 wurde ihre Cd mit dem Ensemble Musica Fiorita und neapolitanischen Blockflötenkonzerten veröffentlicht. Sie lebt in Basel und unterrichtet an der Allgemeinen Schule der Musikakademie Basel.
Blasinstrumente und Orgel sind in sich durch die Tonerzeugung und durch das Material von Natur aus „verwandschaftlich“ verbunden. Versucht doch die Orgel mit ihren Registern Flötenklänge zu imitieren. Besonders bekannt sind von Frescobaldi die Kompositionen für Tasteninstrumente, die aus mehreren kleinen Abschnitten von unterschiedlichen Charakter und Ausdruck („affetti“ und „effetti“) bestehen. Wegen ihrer außerordentlichen kompositorischen Kunstfertigkeit erfuhren seine Tanzsätze, Variationswerke und Sonaten, nicht weniger Bewunderung. Eine in der Renaissance gängige Musizierpraxis war das ad hoc-Diminuieren von damals bekannten Vorlagen, die meistens aus der Vokalmusik stammten. So ein häufig verwendetes Original war das Madrigal Vestiva i colli von Giovanni Pierluigi da Palestrina oder Ancor che col partire von Cipriano de Rore. Die musikalische Sprache des Barock ist von einem reichhaltigen System von musikalischen Figuren gekennzeichnet, die einer musikalischen Rhetorik entsprechen und an „Affekte“ gekoppelt sind. Im Spätbarock entwickelte sich mit G.P. Telemann und J.S. Bach eine grenzübergreifende Verbreitung der damaligen Musikstile. Vom italienischen Violinvirtuosen ist uns eine berühmt gewordene Ciacona überliefert. Auch wenn die Quellenlage von diesem Stück nicht endgültig geklärt ist, spricht doch mehr für als gegen die These, dass Tomaso Vitali der Komponist ist.
Programm "flute & organ":
Girolamo Frescobaldi
1583 – 1643
Sonata Seconda detta La Bernardina
Bergamasca
J. van Eyck.
1563 – 1626
Engels Nachtigaeltje
Johann Kaspar Kerll
1627 – 1693
Capriccio sopra il Cucu
Francesco Rognoni
1570 – 1626
Diminuzione sopra Vestiva i colli, Milano 1620 da Selva de varii Passaggi secondo l’uso moderno, per cantare, & suonare con ogni sorte de stromenti
Cipriano de Rore
1516 – 1565
Ancor che col partire (Castell’Arquato)
C. De Rore/ F. Spadi
1609
Anchor che col partire
Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
Partite diverse sopra il Corale Sei gegrüßet, Jesu gütig BWV 768
Georg Philipp Telemann
1681 – 1767
Konzert für Blockflöte und konzertierendes Cembalo c-Moll TWV 42:a2
Tomaso Antonio Vitali
1663 – 1745
Ciaconna für Violine und Basso continuo g-Moll