Badia Musica
Stern, Schloss Colz

Zeisprung Consort

Montag, 14 August um 21:15
in Stern, Schloss Colz
Johannes Vogt, Laute, Theorbe
Daniel Kartmann,
Schlagzeug, Percussion und Stimme
Rüdiger Kurz,
Violone
Zeitsprung Consort: Drei Gefährten auf der Suche nach dem Strandgut vergangener Jahrhunderte

„Wo soll ich mich hinkeren ...?“ war ein bekannter Gassenhauer in der Renaissance und ist das Motto der drei Künstler Johannes Vogt (Laute), Rüdiger Kurz (Violone) und Daniel Kartmann (Schlagzeug & Stimme). Sie kommen aus unterschiedlichen Richtungen, sie sind neugierig und stets auf der Suche nach neuen Klangräumen. Das Interesse für Lyrik, für Geschichten und für sozial-politische Umstände inspiriert die Band immer wieder zu eigenen Songs und Arrangements. Sie lassen sich gerne treiben: von Ideen, Klängen und Rhythmen. Sie nähren sich vom Strandgut vergangener Jahrhunderte für ihren individuellen, modernen Bandsound. Das Motto „Wo soll ich mich hinkeren...?“ ist mehr als nur ein traditionell–festgelegtes Konzertprogramm. Es umfasst alte Tänze, Toccaten und Sonaten aus Deutschland, Österreich und Italien sowie den einen oder anderen Gassenhauer der frühen Opernliteratur. Ein Schwerpunkt ist das Werk des Lautenvirtuosen und Komponisten Hans Judenkünig (ca. 1450–1526). So werden die Musiker auch zu eigenen Songs und Improvisationen über Stücke u.a. von Monteverdi, Bassani oder Judenkünig inspiriert. In der besonderen Besetzung mit Laute, Violone, Percussion und Gesang entfalten sie ihren ganz besonderen Reiz.

Johannes Vogt (Laute, Theorbe) studierte Klassische Gitarre und Musikwissenschaften in Heidelberg sowie Laute und Klassische Gitarre bei Tadashi Sasaki in Aachen. Er spezialisierte sich auf Lauten, Theorben und historische Gitarren. Neben zahlreichen Konzerten mit Musik aus Mittelalter, Renaissance, Barock und Klassik begeistert er mit improvisierter Musik zwischen Jazz und Weltmusik in verschiedenen Ensembles. Veröffentlichungen diverser CD-Produktionen belegen sein breit gefächertes Schaffen. Bei Barockopern ist Johannes Vogt gefragter Lautenist und wirkt auch bei modernen Opern als E-Gitarrist mit. Er hatte u.a. Lehraufträge für Laute und Generalbassspiel an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim und für Gitarre an der Fachhochschule für Musiktherapie Heidelberg.

Daniel Kartmann (Schlagzeug, Percussion und Stimme) in Rumänien geboren, studierte klassisches Schlagzeug sowie Jazz und Popularmusik an der Hochschule Stuttgart. Anschließend entfaltete er eine umfangreiche Tätigkeit als Schlagzeuger, Pauker, Percussionist, Vibraphonist, Komponist, Sänger und Schauspieler. Er arbeitet in verschiedensten Musikgenres u.a im "Ensemble Materialtheater Stuttgart", am Staatstheater Stuttgart, der Württembergischen Landesbühne Esslingen, den Formationen „Tuyala“, „Zakuska“, „Ensemble Percorda“ etc. Es folgten Einladungen u.a. zu den Salzburger Festspielen (2009), den Ludwigsburger Schlossfestspielen (2013) und zu Blickfelder Zürich (2013). Rundfunkaufnahmen und CD-Einspielungen runden sein künstlerisches Schaffen ab. Seit 2007 spielt Kartmann die Reihe „danopticum“ im Jazzclub Kiste und leitet auch das gleichnamige Festival.

Rüdiger Kurz (Violone) studierte Kontrabass an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Ulrich Lau und Historische Interpretationspraxis / Violone bei Dane Roberts an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er tritt vor allem im Bereich der historischen Aufführungspraxis auf (u.a. Il Gusto Barocco, Concerto Köln, L‘arpeggiata, Holland Baroque, Ensemble der Ludwigsburger Schlossfestspiele, Hofkapelle München, la Banda, Stiftsmusik Stuttgart). Konzertreisen führen ihn durch Europa und wiederholt in die USA. Seit den 1990ern spielt er durchgängig in diversen Band-, Songwriter- und Improvisations-Kontexten v.a. mit dem Gitarrist Shawn Maguire und „Akkordsport“. Zwischenzeitlich war er künstlerischer Leiter und Initiator von „ZOO“, einer Musiktheaterinstallation für Kinder und Jugendliche, dem „Tauffest für Georg Daniel Speer“ und gestaltete eine Spielzeit über den Stuttgarter Hof für „Il Gusto Barocco“.





" Wo soll ich mich hinkeren "
„Dove mi devo volgere“

Programm


Claudio Monteverdi
(1567-1643)
La Musica (L´Orfeo)

Giresun Karsilamasi
türkisch, traditionell

Bartolomeo de Selma y Salaverde
(1580-1640)
Fantasia Basso solo

Claudio Monteverdi
La Musica (L´Orfeo)

Johannes Vogt
(*1953)
La Follia leggera

Hans Judenkünig
(ca 1450-1526)
Das erst Priamell
Wo soll ich mich hinkeren

Anonym, 16. Jht
Der Fürstin Pauren Danntz
Der Auff und Auff

Hans Judenkünig
Das ander Priamell

Giovanni Battista Vitali
(1632-1692)
Ruggiero
Passa Galli

Andreas Gryphius/ Daniel Kartmann
(1616-1664 *1976)

Alles ist eitel

Hans Newsidler
(1508-1563)
Gassen hauer

Orazio Bassani
(1570-1615)

Tocata

Daniel Kartmann
(*1976)
Was bleibt ist Wüste