Das „Ensemble Fidicinium” wurde 2017 von Josef Höhn, David Mondini und Andreas Benedikter in Zusammenarbeit mit engagierten Südtiroler Musikerinnen und Musikern gegründet. Es widmet sich vor allem der Interpretation der Instrumentalmusik des Früh- und Hochbarock – bevorzugt auf historischen Instrumenten oder Kopien von solchen. Die beiden Eckpfeiler bilden dabei einerseits die Erkenntnisse der modernen Musikforschung hinsichtlich der Aufführungspraxis Alter Musik, andererseits der Wunsch nach lebendigem Musizieren und die Suche nach einem jedem Werk angemessenem individuellen Klang. Die Improvisation als wichtiger Bestandteil barocker Musizierpraxis wird ebenso gepflegt. Der musikalische Geist der Werke möchte dem Publikum vermittelt werden und dessen Neugier an der Wiederentdeckung musikalischer Kostbarkeiten geweckt werden. Zur Aufführung gelangten bisher Werke von H.Purcell, A. Corelli, G. Ph. Telemann und G. Valentini sowie A. Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“. Da den Musikern des Ensembles Fidicinium auch die Vokalmusik des Früh- und Hochbarock ein Anliegen ist, erweitern sie dafür das Ensemble um die Sängerinnen Stefanie Steger, Sopran und Sophia Andrich, Mezzosopran. Die beiden gebürtigen Südtirolerinnen haben eine besondere Liebe zur Musik des Barock und in ihren Ausbildungen und ihrer Konzertpraxis einen Schwerpunkt darin gesetzt.
Programm “celebramus!”:
Lasst uns preisen! Lasst uns feiern! In Form von frühbarocker Musik ertönen Hymnen, Bittgesänge und geistliche Liebeslieder, die von den Freuden und Sorgen des Lebens sprechen. Kompositionen von Claudio Monteverdi (1576-1643) und den von ihm beeinflussten Komponisten Johann Heinrich Schmelzer (1623-1680) und Dietrich Buxtehude (1637-1707) ergeben ein abwechslungsreiches und gleichzeitig in sich stimmiges Konzertprogramm. Das „Venite, venite“ spricht von der unermesslichen Liebe Gottes, der die Gläubigen auffordert in das Land zu kommen, wo Milch und Honig fließen und man alles haben kann, ohne dafür bezahlen zu müssen. Im „Iste confessor“ wird die Verehrung des Heiligen Martin in einem Hymnus vertont. Der Text selbst ist mehr als 1000 Jahre alt. Ähnlich wie dem Heiligen Martin die eigenen Sorgen anvertraut werden, setzen die Gläubigen im „Sancta Maria“ auf die Fürsprache der Heiligen Maria. Sie vertrauen darauf, dass sie voll Liebe auf ihre Schützlinge schaut und für sie sorgt. Der bekannte Text „Pulchra es“ aus dem Hohelied der Liebe spricht davon, dass die Augen der Angebetenen den Verehrer so verwirren, dass er sie bittet, sie von ihm abzuwenden. Ein Liebeslied aus weiblicher Sicht scheint das „Salve Jesu“. Jesus wird in diesem Text als Seelen-Bräutigam bezeichnet, dem allein die Sprecherin ihr Herz öffnet. Weniger profan mutet das „Herr, wenn ich nur dich hab“ an. Dieser Text spricht davon, dass allein die Verbindung zu Gott wichtig sei. Alles andere sei daher null und nichtig. Ergänzt wird das Programm durch 3 Sonaten aus „Duodena Selectarum Sonatarum“ von Johann Heinrich Schmelzer (1659).
Dietrich Buxtehude
1637-1707
Toccata in G-Dur BuxWV 164
Claudio Monteverdi
1567-1643
Iste confessor “Selva morale e spirituale” SV 279
Venite, venite
Pulchra es “Vespro della Beate Vergine” SV 206
Johann Heinrich Schmelzer
1623-1680
Sonatina VI Duodena selectarum sonatarum
Claudio Monteverdi
1567-1643
Sancta Maria
Johann Heinrich Schmelzer
1623-1680
Sonatina IV aus Duodena selectarum sonatarum
Dietrich Buxtehude
1637-1707
Herr, wenn ich nur dich hab
Johann Heinrich Schmelzer
1623-1680
Sonatina I aus Duodena selectarum sonatarum
Dietrich Buxtehude
1637-1707
Salve Jesu BuxWV 94