Badia Musica
Abtei, Kirche

Orgelkonzert

Montag, 02 August um 21:15
in Abtei, Kirche
Antonio Pantalone, Orgel
Antonio Pantalone, geboren 1997, schloss sein Studium in Orgel und Orgelkomposition am Konservatorium „L. D‘Annunzio“ in Pescara mit Auszeichnung ab. Er hat Meisterkurse bei G. Carnini, O. Di Ilio, D. Severin, Y. Hékimova und F. Cera besucht und gewann den 1. Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb „Fiorella Benetti Brazzale - Stadt Vicenza“.
Er hat mit dem Orchester „Novi Toni Comites“ als Continuist zusammengearbeitet, während er derzeit als Organist an der Kirche S. Vigilio in Rom tätig ist. Neben seiner musikalischen Tätigkeit studiert er an der Universität Rom, „La Sapienza“, an der Fakultät für Physik. (www.antoniopantalone.it)

Girolamo Frescobaldis Stil basiert auf dem Ausdruck der Affekte: Das Ziel seiner Instrumentalmusik ist es, starke Emotionen bei den Zuhörern zu wecken. J. S. Bachs Bewunderung der “Fiori Musicali” war so groß, dass er sich eine vollständige Kopie anfertigte. Die „Bergamasca“ ist eine der vielen populären Melodien, die auch in der kultivierten Musik Verbreitung gefunden haben.
Das Konzert von Vivaldi, von Bach transkribiert, wurde ursprünglich für zwei Violinen, Cello, Streicher und Continuo konzipiert und ist in drei Sätze unterteilt ([ohne Tempobezeichnung]/Grave/Fuga - Largo e spiccato - Allegro).
In der „Toccata in d-moll“ von Buxtehude finden wir ein gutes Beispiel des ‚stylus phantasticus‘, einer Art des Komponierens und Improvisierens in der „freiesten vorstellbaren Weise“, in der es „geniale Wendungen und Verzierungen ohne wirkliche Beachtung des Tempos gibt (...) mal beschleunigend, mal zögernd, (...) immer mit der Absicht zu gefallen, zu überzeugen, zu staunen“. Das Choralvorspiel „Schmücke dich, o liebe Seele“, für die Kommunion gedacht, ist von großer Gelassenheit geprägt, und das “Schmücken” spiegelt sich in den Verzierungen der Choralstimme wieder. Die Fantasia in g-moll von Bach ist eine extrem freie Komposition, in der sich Passagen von überwältigender Virtuosität mit strengeren abwechseln, mit gewagten harmonischen „Wendungen“. Die Fuge ist ebenfalls ein Meisterwerk von Bachs Erfindungsreichtum und soll während eines Probespiels für die Stelle des Organisten an der Hamburger Jakobskirche improvisiert worden sein. Der siebenundneunzigjährigen Organist Johann Adam Reincken saß auch im Publikum und konnte die Kreativität und Schönheit von Bachs Improvisationen bewundern. Er ging schließlich zu Bach, um ihm zu gratulieren, indem er sagte: „Ich dachte, diese Kunst sei ausgestorben, aber ich sehe, dass sie noch in dir weiter lebt!“

Programm “BACH INSPIRATIONS”:

Girolamo Frescobaldi
1583 – 1643
Toccata avanti la messa degli Apostoli
Canzon dopo la Pistola Bergamasca

Antonio Vivaldi
1678 – 1741
Concerto in Re minore RV 565
(trascrizione per organo di J. S. Bach, BWV 596)

Dietrich Buxtehude
1637 – 1707
Ciaccona in Mi minore BuxWV 160
Toccata in Re minore BuxWV 155

Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
Choral “Schmücke dich, o liebe Seele” BWV 654
Fantasia e Fuga in Sol minore BWV 542